Netzwerk Demenz

 

Auszeit für Angehörige durch ausgebildete Helferinnen

Sundern. (me) Niemals in Ruhe einkaufen, keine Möglichkeit für ein Beisammensein mit Freundinnen, die Zeit stehlen, um einmal an die frische Luft zu gehen. Wer zu Hauseeinendementen Angehörigen hat, kennt das Problem, die Sorge und das schlechte Gewissen bei noch so kurzer Abwesenheit.Da greift der häusliche Entlastungsdienst ein. 25 Helferinnen schlossen ihre Ausbildung ab und kommen ins Haus, wenn die pflegenden Angehörigen einmal eine'Auszeit' nehmen möchten.

Elf Abende mit theoretischer Unterweisung und 15 Stunden Praxis liegen hinter den 25 Frauen, die sich zu Helferinnen bei Demenz-Kranken ausbilden ließen. Die Ausbildung wurde vom Caritas-Verband durchgeführt.

Gabriele Thießen, Projektleiterin des 'Netzwerk Demenz' erzählte, dass diese Frauen bereit stehen, um die Angehörigen zu entlasten. Sei es dass diese einmal abends ausgehen möchte, einen Ausflug unternehmen oder einfach nur eine Stunde spazieren gehen wollen.

'Demenz' ist eine fortschreitende Krankheit, die das Gedächtnis und die Denkfähigkeit betrifft. Betroffene können sich immer weniger in ihrem Umfeld orientieren. Wie Gabriele Thießen berichtet, ist sie immer noch mit einem starken Tabu behaftet und damit bleiben die betreuenden Angehörigen häufig allein mit ihren Fragen zu der Krankheit.

Das sollen die Helferinnen ändern. Ihre Ausbildung umfasste Informationen über den medizinischen Bereich, die Kommunikation mit Demenzkranken, wie sie beschäftigt werden können, wie auch die Biografiearbeit.

Zu der Ausbildung kamen Frauen, die schon innerhalb der Nachbarschaftshilfe einen Kranken betreuen, auch Angehörige, die mehr über den Umgang mit den Erkrankten wissen möchten. Dazu Frauen, die in dieser Betreuung eine neue Aufgabe für ihr Leben sehen.

Wer eine dieser Helferinnen für einen Angehörigen rufen möchten, melden sich in der Sozialstation Neheim 02932/8 30 65. Ziel ist es, dass in einer Familie immer eine bestimmte Helferin kommt. Denn nur so könne eine fremde Person Vertrauen mit dem Kranken aufbauen. Wenn sich alle Beteiligten kennen 'gibt es den Demenz-Erkrankenten Sicherheit und auch der Familie', versichert Gabriele Thießen.

Die Ausbildung von Betreuerinnen ist nur ein Schritt im gesamten 'Netzwerk Demenz'. Im Aufbau befindet sich ein Gesprächskreis für Angehörige. Und wärend diese gemeinsam Erfahrungen austauschen bleibt eine der gerade ausgebildeten Betreuerinnen bei dem Kranken.

Der nächste Gesprächstermin ist am 14. Februar von 18 bis 19.30 Uhr im St. Franziskus-Altenheim.

 

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