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Was ist Demenz?

In Ländern mit hoher Lebenserwartung ist die Demenz eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem. Von über 12 Millionen Menschen in Deutschland, die derzeit älter als 65 Jahre sind, leiden ca. 1,2 Millionen an einer fortschreitenden Demenz. In den fortgeschrittenen Stadien dieser Erkrankung ist eine selbständige Lebensführung nicht mehr möglich. So ist die Demenz in den Industriestaaten die häufigste Ursache für die Entstehung einer Pflegebedürftigkeit.

Zwar können Demenzerkrankungen schon im mittleren Erwachsenenalter oder noch früher auftreten, doch fallen sie zahlenmäßig in diesen Lebensabschnitten nicht ins Gewicht.

Während die Demenz vom Alzheimertyp (DAT), die vaskuläre Demenz (VC) und Mischtypen die häufigste Ursache einer fortschreitenden senilen Demenz sind, muss bei jüngeren Erkrankten an seltene Ursachen gedacht werden, etwa an eine Demenz bei HIV, eine Creutzfeldt-Jakob-Demenz oder an funktionelle Störungen.

Eine Demenzerkrankung ist durch folgende Merkmale charakterisiert:
1. Gedächtnisstörung
2. Abnahme des Denkvermögens
3. Persönlichkeitsveränderungen
4. Beeinträchtigung der selbständigen Lebensführung
5. Dauer der unter 1-3 genannten Symptome mindestens 6 Monate
6. Ausschluss eines Deliriums als alleinige Ursache der Hirnleistungsstörungen

Die Gedächtnisstörungen betreffen bei einer Demenzerkrankung zunächst die Aufnahme, das Speichern und die Wiedergabe neuer Informationen. Die Fähigkeit, Neues zu lernen, erlischt zunehmend.

Die Gedächtnisstörung ist jedoch nur ein Leitsymptom. Erschwerend tritt ein allgemeiner Abbau des Denkvermögens hinzu. Im Verlauf der dementiellen Erkrankung wird die Sprache inhaltsärmer und floskelhafter, Wortfindungsstörungen treten auf und im fortgeschrittenen Stadium erweist sich auch das Sprachverständnis als reduziert. Die Fähigkeit zum abstrakten Denken geht zunehmend verloren. Im Verlauf wird dann auch das Urteilsvermögen beeinträchtigt, so dass Betroffene durch eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten selbst- und fremdgefährdend sein können.

In fortgeschrittenen Verlaufsstadien kommt es dann zu einer Veränderung der Persönlichkeit, wobei weniger neue Wesensmerkmale auftreten, als vielmehr eine Überspitzung bereits vor dem Ausbruch der Erkrankung bestehender Persönlichkeitsmerkmale. Ebenso können Störungen des Antriebs und der Affektkontrolle auftreten. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der Demenz werden leichte, mittelschwere und schwere Verlaufsformen beobachtet.

 

 

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